In einem Retreat ziehen wir uns körperlich, sprachlich, und geistig von unserem hektischen, ablenkenden Alltag zurück, um die buddhistischen Unterweisungen tiefer verinnerlichen zu können.
Wir widmen uns in einem Retreat stets einem Thema, das wir in der Kontemplation genauer betrachten und lernen die heilsamen Einsichten und Absichten, die wir durch die Kontemplation entwickeln, durch Meditation in unserem Geist zu halten, so dass sie die Kraft bekommen, unser Leben zu verwandeln.
In einem Retreat beenden wir alle Arten von geschäftlicher und belangloser Tätigkeit, um eine besondere spirituelle Praxis zu betonen. Es gibt drei Arten von Retreat: körperlich, sprachlich und geistig. Wir führen ein körperliches Retreat aus, wenn wir uns mit einer spirituellen Motivation von anderen Menschen, Tätigkeiten und Lärm zurückziehen, und belanglose und sinnlose Tätigkeiten unterlassen. Wir führen ein sprachliches Retreat aus, wenn wir mit einer spirituellen Motivation sinnloses Reden unterlassen und zeitweilig schweigen; und wir führen ein geistiges Retreat aus, indem wir Ablenkungen und starke Verblendungen wie Anhaftung, Wut, Eifersucht und starkes Festhalten am Selbst am Entstehen hindern, indem wir Achtsamkeit und Gewissenhaftigkeit bewahren.
Geshe Kelsang Gyatso in „Führer ins Dakiniland“